Verein

Turnfahrt 2023

Ende September durfte ich als Passivmitglied mit auf die alljährliche Turnfahrt des TV Kleinhüningen. Am Samstagmorgen in aller Früh trafen wir uns am Bahnhof SBB. Keiner, ausser den beiden Organisatoren, wusste wohin die Reise führen wird. Für Neueinsteigende bei solchen Reisen sei gewarnt: keine Reisetaschen, sondern Rucksack mitzunehmen. Die Reise wird à la Rucksacktourist durchgeführt. Müde von der Woche und vom Freitagabend-Ausgang bin ich diesem Abenteuer ausgeliefert mitgegangen. Kaum im Zug, war der erste Apéro an diesem Tag angesagt (man bedenke um ca. 8 Uhr morgens). Wein, Brot, Käse und Wurst wurde an die langsam Wach-werdenden verteilt.

Nach einer gefühlten stundenlangen Zugfahrt mit x-fachem Umsteigen, sind wir am ersten Ziel des Wochenendes angekommen. Beim Kloster Fischingen durften wir – anstelle des Klosters – die Brauerei, welche dem Kloster angeschlossen ist, besuchen. In dieser Brauerei wird das „Pilgrim“-Bier gebraut. Das Sortiment der Craftbiere ist sehr umfangreich, von leichten bis schweren Bieren ist alles vorhanden. Mit sehr viel Stolz führte uns der Besitzer durch das Lager, die hochmodernisierte Brauerei, sowie den Verkaufsladen. Es war sehr eindrücklich, dass trotz finanziell schwerer Zeit so viel für ein „Hobby zum Beruf“ vom Besitzer gepflegt wird. Es sei seine Berufung und der Gewinn zweitrangig. Klar durften wir nach der Besichtigung weiter zu einer Degustation folgen. In einem gewölbten Keller des Klosters durften wir die verschiedenen Biere probieren. Der Keller wurde nicht in allen Belangen der Philosophie des Klosters ausgestattet. Das Motto „zuerst umsetzten und dann beichten“ wurde erfolgreich angewandt. Gestartet wurde die Degustation mit leichten Bieren. Wir dachten schon, gemütlich und nicht viel Alkohol ist nie schlecht. Nach den ersten Bieren sind die stärkeren zum Zuge gekommen und am Schluss waren wir glücklich beschwipst aus dem Keller über eine Treppe hochgeschwappt. Danke an die umfangreiche, informative und flüssige Führung des stolzen Besitzers. Nach dieser Führung gab es eine kleine Verschnaufpause und schon sassen wir wieder im Zug. Das nächste Ziel war Jakobsbad, Region Kronberg. Dort sollten wir laut Organisatoren nächtigen. Nach einer kurzen Wanderung zum Haus durften wir und in den Zimmern einrichten und bis zum Nachtessen mit Spielen, Plaudern und Holz hacken erholen. Das Essen war, wie ich auch schon an anderen Anlässen vom Verein, von den fleissigen Bienen mit viel Herzlichkeit verbunden ein Gaumenschmaus. Nach dem inkludierten Dessert-Buffet wurde der gesellige Abend wiederum mit Spielen, Plaudern und Lachen gestartet. Danach fanden viele sehr schnell in den Schlaf.

Am nächsten Morgen wurden wir mit dem Geschmack von Brot und Zopf geweckt und haben uns herrlich am Morgenbuffet verpflegt, bis wir dann die Zimmer wieder aufräumten.

Mit viel Gerüchten, was am zweiten Tag geschehen könnte, startete ich mit den anderen etwas mulmig vom Haus aus auf den Weg. Ist es wieder ein gemütlicher oder, wie vielfach bemerkt, der sportlich herausfordernde Tag? Nach dem die Schiebetür zur Seilbahn sich öffnete und wir die Tickets erhielten, war ich schon wenig beruhigt. Schnell waren wir auf dem Kronberg und genossen an der warmen Sonne ein Apéro. Bald darauf starteten wir dann die Wanderung von Kronberg, immer mit dem Panorama vom leicht bedeckten Säntis, mit dem Ziel in Appenzell anzukommen. Bei wechselnder Sonne und Bewölkung starteten wir die Wanderung und waren nach einer Stunde beim nächsten Apéro auf einer sehr schönen Terrasse mit gutem Essen. Als bei einem Teilnehmer das erste graue Haar gefunden wurde, starteten wir hastig zum Abschluss der Wanderung. Nach weiteren drei Stunden, mit allen Wanderwegoptionen, die man sich vorstellen kann, sind wir dann erschöpft aber glücklich am Bahnhof in Appenzell gelandet. Mit dem Zug ging es auf die Heimreise nach Basel und alle genossen den letzten Teil auf ihre eigene Weise. Die einen beim Wein trinken, andere mit müden Beinen und Füsse schonend, kartenspielend oder bis zum kaum noch wach bleibend. Ich danke den Organisatoren, Küchenfeen und allen, die dabei waren für diese grossartige Turnfahrt und freue mich schon auf nächstes Jahr.

Euer Passivmitglied Christian